Biographie

Beverly Blankenship ist zweisprachig aufgewachsen. Sie hat das Max Reinhardt Seminar absolviert und war als junge Schauspielerin bei Bühne, Fernsehen und Film tätig. Nach einem ersten Engagement am Landestheater Salzburg wanderte sie nach Australien aus. Dort etablierte sie sich schnell auch als Drehbuchautorin und Theaterregisseurin. Jetzt arbeitet sie wieder in Europa, als Regisseurin, Autorin und Lehrende.

SCHAUSPIEL

Im Januar 2022 erschien Beverlys erstes Buch „DER SINGENDE KÖRPER IN BEWEGUNG, Handbuch für Musiktheaterstudierende und AnfängerInnen im Opernbetrieb“ beim OLMS Verlag.

Im November 2021 inszenierte BLANKENSHIP in Vietnam ROMEO UND JULIA für das Hanoi Youth Theatre, im Dezember 2022 folgte MACBETH IN HANOI zusammen mit Prof.in Anna-Maria Krassnigg und Tran Thin Hanh für die Academy of Theatre and Cinema, Hanoi.

Auf der Schauspielbühne gilt Beverly Blankenships bevorzugtes Interesse den Werken heutiger Autoren, auch wenn sie sehr oft die großen Klassiker inszeniert. Sie arbeitet an großen Häusern, aber auch immer wieder gerne in der freien Szene.

Im November 2019 inszenierte sie ROMEO UND JULIA für das Hanoi Youth Theatre.

Im Oktober 2021 erscheint ihr Buch „DER SINGENDE KÖRPER IN BEWEGUNG. Handbuch für Musiktheaterstudierende und AnfängerInnen im Opernbetrieb“ beim OLMS Verlag.

Einer ihrer englischen Lieblingsautoren ist Howard Barker. Für ihre Umsetzung von Howard Barkers Stück ANNA GALACTICA wurde ihr der Skraup-Preis des Volkstheaters Wien für die beste Inszenierung der Saison zuerkannt. Ebenfalls von Howard Barker stammen HANG OF THE GAOL, das sie in Sydney auf die Bühne brachte, und 7 x LEAR, das für das Wiener Theater in der Drachengasse erarbeitet wurde.

Tankred Dorst und Ursula Ehler sind die deutschsprachigen Autoren, die Blankenship am nachhaltigsten beeinflusst haben. Sie hat MERLIN ODER DAS WÜSTE LAND zweimal intensiv und erfolgreich auf die Bühne gebracht: am Staatstheater Saarbrücken und am Salzburger Landestheater. 2011 entstand mit Pierre Oser, Tankred Dorst und Ursula Ehler DER DURCH DAS TAL GEHT, eine Parzival Oper, die in der Oper Hanoi Uraufführung hatte.

Am Wiener Theater in der Josefstadt entstanden Alan Ayckbourns HALBE WAHRHEITEN und Tom Stoppards DAS EINZIG WAHRE.

Für das Volkstheater Wien inszenierte sie Elfriede Jelineks CLARA S.

Die Drachengassen-Produktion von John Godbers BOUNCERS wurde nach Moskau eingeladen. In einer ihrer beiden Inszenierungen von Macia Darainis MARIA STUARDA stand sie selbst auf der Bühne.

Im Rahmen ihres Engagements für zeitgenössisches Theater war Beverly Blankenship auch als Dramaturgin (»Playworks«, Sydney) und Script Editor (»Australian Film Council«) tätig. Im Beirat des »Australia Council of the Arts« war sie auch für die Förderung von neuen Stücken und Autoren mitverantwortlich. Mit dem Ziel, neue österreichische Dramatiker zu produzieren, die sich der Narrative verschrieben haben, gründete sie im Jahr 2000 die Theatertruppe »Dramatic Services«, deren erste Produktion im Januar 2001 am Schauspielhaus Wien Premiere feierte: VIVACE war ein mit fünf Autoren, sechs Schauspielern, zwei Regisseurinnen (Blankenship und Thea Brejzek) und sechs Komponisten gemeinsam entwickeltes Musiktheaterstück.

Mit Jessica Gerger und fünf Autoren entwickelte und schrieb sie MY YEAR WITHOUT SEX, eine Komödie, die im Theater Drachengasse ihre Uraufführung erlebte, nach Australien zum Adelaide Festival und dem Melbourne Comedy Festival und schließlich nach London reiste. Ein zweites Projekt MRS TICKLEBOTTOM AND THE PLASTIC PROBLEM tourt gerade in Melbournes Schulen.

Die sogenannten »Klassiker« kommen trotzdem nicht zu kurz. Inszeniert Beverly Blankenship ein Stück mehrfach an verschiedenen Orten, entwickelt sie dafür jedes Mal ein neues Konzept in einem neuen Raum. Immer wieder trifft sie dabei auf William Shakespeare: HAMLET in Sydney, WIE ES EUCH GEFÄLLT am Staatstheater Saarbrücken und am Salzburger Landestheater, MAß FÜR MAß sowie VIEL LÄRM UM NICHTS am Wiener Volkstheater. Dort inszenierte sie auch Racines PHÄDRA. In Saarbrücken entstand zudem Schillers JUNGFRAU VON ORLEANS.

Lessings MINNA VON BARNHELM hatte am Theater St. Gallen Premiere, die Dramatisierung von Stefan Zweigs RAUSCH DER VERWANDLUNG bei den Festspielen Reichenau, sowie VOR SONNENUNTERGANG von Gerhard Hauptmann. Schillers DOM KARLOS hatte Premiere am Südthüringischen Staatstheater in Meiningen. Nestroys TALISMAN sowie LUMPAZIVAGABUNDUS standen auf dem Programm des Salzburger Landestheaters. Nestroys MÄDL AUS DER VORSTADT entstand Juli 2019 für die Schloss-Spiele Koberdorf.

Bei den Festspielen in Reichenau widmete sie sich mehrfach dem Werk Arthur Schnitzlers: DAS WEITE LAND, ZWISCHENSPIEL, DER EINSAME WEG, PROFESSOR BERNHARDI, SPIEL DER SOMMERLÜFTE. Insgesamt hat sie für die Festspiele über 15 Produktionen erarbeitet. Zuletzt: Tennesee Williams KATZE AUF DEM HEIßEN BLECHDACH und ENDSTATION SEHNSUCHT.

OPER

Seit 1994 ist sie auch als Opernregisseurin tätig: Mozarts DON GIOVANNI interpretierte sie viermal höchst unterschiedlich am Landestheater Linz, an den städtischen Bühnen Osnabrück, beim Festival Reinsberg und zuletzt an der Oper Dortmund. Hans Werner Henzes DER JUNGE LORD war ihr erste zeitgenössische Oper am Landestheater Linz, wo auch Rossinis LA CENERENTOLA, Strauss’ DER ROSENKAVALIER und Prokofjews DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN entstanden. Die LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN hatte im Mai 2006 auch am Staatstheater Nürnberg Premiere, wo bereits ihre Inszenierung von Offenbachs HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN zu sehen war und im März 2007 FAUST. Ihr Weg führte sie auch an die städtischen Bühnen Osnabrück (Rossinis LA CENERENTOLA) und an das Theater Bielefeld (Verdis UN BALLO IN MASCHERA). An der Oper Dortmund erarbeitete sie einen zweiten, neuen ROSENKAVALIER.

Ihr DON CARLO hatte am Staatstheater Saarbrücken Premiere. Beverly Blankenship inszenierte CABARET für das Landestheater Salzburg, und CARMEN für die Oper Dortmund und Die LUSTIGE WITWE für das Theater Basel und die Vereinigten Bühnen Graz. Sie erarbeitete DAS LAND DES LÄCHELNS für die Volksoper in Wien, danach hatte Rimsky-Korsakovs DAS MÄRCHEN VOM ZAREN SALTAN die erste Aufführung am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Verdis FALSTAFF folgte an der Oper Dortmund. Am Theater Hagen entstand Webers DER FREISCHÜTZ. DER FREISCHÜTZ hatte in einer zweiten Produktion am Staatstheater am Gärtnerplatz Premiere. Die zwei Produktionen des FREISCHÜTZ waren von Blankenship zusammenhängend konzipiert, aber von zwei verschiedenen Teams umgesetzt worden.

2011 ging die Uraufführung von DER DURCH DAS TAL GEHT (Oser, Dorst, Dorst – Ehler) in Hanoi über die Bühne der Hanoi Oper.

Während ihrer Professur an der MDW hat sie einige Inszenierungen außerhalb der MDW gemacht:
MÜNCHHAUSEN ( Staatsoper Hannover 2015), BARUCHS SCHWEIGEN (Entarteopera Festval 2016), DER FLIEGENDE HOLLÄNDER (Theater Hagen 2017, OperRennes/Angers/Nantes 2019)
DIALOGUES DES CARMELITES (Oper Krefeld/Mönchengladbach)

Die letzten drei Inszenierungen entstanden im Regieteam mit ihrer Schwester Rebecca Blankenship. Sisterpower!

FILM UND FERNSEHEN

Im Film führte Beverly Blankenship Regie zur ORF-Produktion von DER HUND MUSS WEG (Buch von Elfriede Hammerl, Ausstrahlung im November 2000).

Zudem verfasst sie eigene Drehbücher. Schon das erste, SHAME (mit Michael Brindley), war ein großer Erfolg. Der Film, in Australien mittlerweile ein Klassiker, wird in Schulen gezeigt und findet sich in den Lehrplänen der Universitäten. Der Film erhielt zahlreiche Preise (darunter den für das beste Drehbuch beim »Film Critics Circle Award«, 1988) und wurde zu zahlreichen Filmfestivals u.a. nach New York, Chicago und Santa Barbara eingeladen.

Dort wurde SHAME in unterschiedlichen Kategorien prämiert (beste Schauspielerin, populärster Film etc.) und in der Folge in den USA von »Skouras Pictures« in allen Bundesstaaten gezeigt. Von »Gray Production« wurde das Drehbuch gekauft und mit Amanda Donehue in der Hauptrolle als Stadt unter Anklage nachgefilmt. Ein zweiter Film in der US Fassung, mit der gleichen Hauptfigur, folgte: DEM TOD GEWEIHT.

Ihr zweites Drehbuch trägt den Titel Charles Darwin and the Question of Frontal Sex (mit Harald Posch) und ist auf Deutsch.

2017 inszenierte sie die Spielszenen für den Dokumentarfilm HOFER (ORF, ARTE, ZDF)
2018 erarbeitete sie die Spielszenen für den Dokumentarfilm GARIBALDI (ORF, ARTE, ZDF)

LEHRE

2011 – 2018 war Beverly Blankenship Professorin an der MDW und leitete eine der Opernklassen. Mit ihren Studierenden hat sie über 15 Produktionen erarbeitet.

Seit vielen Jahren lehrt Beverly Blankenship an diversen Universitäten und Hochschulen für darstellende Kunst.
Sie unterrichtete Rhetorikkurse für die Katholische Universität Linz und die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck; Schauspielkurse für Phillip Street Theatre Sydney, Arts Council of New South Wales, Prinzregenten Akademie in München und European ACT, sowie das Workshop-Festival in Tel Aviv. Sie gab Meisterklassen für SchauspielerInnen, SängerInnen und BühnenbildnerInnen an der Universität Zürich, der Anton Bruckner Universität Linz, University of Sydney und University of Melbourne, Hanoi Academy of Cinema and Theatre, sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

STUDIOBLANKENSHIP3 wurde von Beverly Blankenship, Rebecca Blankenship und Sawako Yamada-Blankenship gegründet. Gesang, Schauspieltraining und Korrepetition für SängerInnen werden vom STUDIOBLANKENSHIP3 im Einzelunterricht und als Workshop angeboten.